04.06.21

Gute Fette, böse Fette und die Bedeutung von ungesättigten Fettsäuren
Fett ist nicht gleich Fett. Das wissen die meisten. Haben alle doch schon mal was von tierischen Fetten oder pflanzlichen Ölen gehört. Auch die Begriffe Cholesterin oder Fettsäure (wie z.B. Omega-3-Fettsäure) dürften sein. Aber schon die Begriffe LDL- und HDL-Cholesterin, die für das „böse“ und „gute“ Cholesterin stehen oder Triglyceride und Neutralfette sind nicht allen bekannt. Weniger bekannt ist auch, dass Fettsäuren und Cholesterin wichtige Rohstoffe unseres Körpers für die Synthese von körpereigenen Substanzen einschließlich Hormonen sind. Ohne sie würde unser Nervensystem nicht funktionieren. Aber gibt es wirklich „böse Fette“? Nein, böse Fette im Wortsinne gibt es nicht. Alle natürlichen Fette sind zumindest wichtige Energielieferanten für unseren Körper. Aber genau hier liegt das Problem. Ein Zuviel an Fetten, gleich welcher Art, führt unweigerlich zu Fettpolstern und Übergewicht. Deshalb sollte die Aufnahme von Fetten durch eine gesunde Ernährung bewusst gestaltet werden. Dabei sind nur ein paar wenige Dinge zu beachten.
Der menschliche Körper braucht täglich ein Mindestmaß an unterschiedlichen Fetten, um seinen Energiebedarf zu decken und um darüber hinaus lebenswichtige Körperfunktionen optimal zu gestalten. Dazu reicht es im Grunde schon aus, seinen Fettbedarf aus verschiedenen natürlichen Quellen zu holen. Generell ist von wenigen Ausnahmen abgesehen auch nicht das Fett als solches das Problem der heutigen Zeit, sondern eher der Fakt, dass wir bei viel zu wenig körperlicher Aktivität viel zu viel Fett aufnehmen. Dabei spielen versteckte Fette in industriell gefertigten Lebensmitteln eine erhebliche Rolle. Viele davon sind Transfette. Sie sind die Fettbestandteile, die für die gesundheitsgefährdenden Eigenschaften von tierischen Fetten und industriell verarbeiteten Fetten mit verantwortlich gemacht werden. Deshalb sollte bei der täglichen Ernährung darauf geachtet werden, den Anteil von Transfetten in der Nahrung so gering wie irgend möglich zu halten. Ganz wird das wohl kaum gelingen, da Transfette weit verbreitet sind. Sie kommen natürlicherweise in Milch, Käse, Fleisch und anderen tierischen Fetten vor, entstehen aber auch bei der Zubereitung von Speisen mit Pflanzenfetten durch Erhitzung. Die Bratpfanne, der Backofen und die Fritteuse sind also Entstehungsorte für schädliche Transfette. Demzufolge weisen Lebensmittel wie Pommes frites, Backwaren, Käse, Chips, die mit diesen Fetten hergestellt sind, einen vergleichsweise hohen Anteil an Transfetten auf. Aber auch Margarinen und manche Fertiggerichte enthalten sie. Transfette sind also ein Bestandteil unseres täglichen Lebens und es ist schwer, bei normaler Ernährung ihnen ganz aus dem Wege zu gehen. Es ist deshalb zunächst wichtig die Fettaufnahme ganz generell zu reduzieren und bewusst auf fettreiche Nahrungsmittel, vielleicht solchen aus industrieller Produktion, zu verzichten. Soll der schädlichen Wirkung der Transfette aktiv begegnet werden, um das persönliche Risiko für Arteriosklerose, Herzinfarkt oder Schlaganfall zu senken, sollten Lebensmittel mit viel Omega-3-Fettsäuren bevorzugt werden. Dazu gehören fette Fische wie Lachs und Hering aber auch pflanzliche Öle wie Rapsöl, Leinöl oder Walnussöl. Für diese Lebensmittel ist in einer Vielzahl von wissenschaftlichen Studien, gezeigt worden, dass ihre Omega-3-Fettsäuren typischen Erkrankungen von Herz und Kreislauf vorbeugen können. In diesem Fall kann also die schädliche Wirkung böser Fette durch den Verzehr guter Fette reduziert werden.